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Ich schüttele den Herbst für Dich.
Eifersüchtig blickt der Sommer der kommenden Jahreszeit hinterher
und wie Popcorn hängen die  Tage in den gelebten Winkeln einer verschwenderisch grosszügigen Stimmung.
Mit einer grimmigen Zärtlichkeit trage ich das Kleid einer wunschlosen Zukunft an mir,
der Körper zerfällt wie welkes Laub in meinen Händen.
Das schlechte Gewissen erinnert mich daran,
den Kalender mit den Stürmen meines Lebens zu bebildern.
Den Drachen aus meiner Kindheit führe ich an der Schnur zum Erwachsenwerden in Versuchung.
Zahnlos beisst mein Verlangen in ein weniger appetitliches für und wieder,
ich verdaue einen Tag nach dem anderen.
Zupfe mir an Geburtstagen die Haare aus den Ohren, aber hören kann ich nicht.
Klebe mir die Bilder auf die Augen. Stumpf liegt eine Brille im Regal.
Was ich dann sehe, ist einzig ein Quell aus Übertreibung und dem Wunsch, der Zeit den Kragen zuzuknöpfen.
Ich neige zum Phototropismus, möchte niederknien am hellsten Tag und schenke der Sonne mein Licht .
Die Wahrheit. Sie ist einzig eine Lüge.

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